Besondere Ehrung für Norbert Spiertz
„Hier ist irgend etwas im Busch“, so die Worte von Norbert Spiertz, als er – wie immer Montag abends - auf der Matte stand, um Ju-Jutsu zu trainieren.
Ja. Er wusste, es sollte ein besonderer Übungsabend werden, da er heute seine „Vorprüfung“ zum 2. Dan absolvieren wollte, die gleichzeitig seinen Leistungsstand zur regulären Prüfung ermittelt.
Den Schwarzgurt, also den 1. Dan, hat er bereits im Jahre 2010 durch Prüfung erhalten. Die nächste Stufe innerhalb der Schwarzgurtträger, den 2. Dan zu erreichen, war immer ein Traum für ihn. Da heißt es nicht nur regelmäßig fleißig trainieren und die geforderten Angriffs- und Abwehrtechniken einwandfrei zu beherrschen.
Nein, für Norbert bedeutet es viel mehr. Seine Parkinson-Erkrankung lässt nicht zu, dass er jeden Tag das körperlich abrufen kann, was in seinem Kopf fest verankert ist. Der Prüfungsstress bzw. der Vorprüfungsstress wirkt sich zudem negativ auf seinen Tremor (Zittern) aus.
Die Herausforderung für ihn zu dieser Prüfung zu gehen ist ungleich höher als für einen gesunden Menschen. Dennoch ließen die „Vorprüfer“ Werner Dermann (7. Dan) und Dieter Call (9. Dan) Norbert einige Techniken auf der Matte zeigen, die an diesem Abend einwandfrei funktionierten. Doch dann zückte Werner Dermann die Urkunde zum 2. Dan und überreichte sie an Norbert. Neben den beiden „Vorprüfern“ waren auch Werner Petersen, 6. Dan, Trainer in Dremmen und Bezirksvertreter Aachen, Andreas Dern, 2. Dan, Jugendreferent NRW, Hermann-Josef Siepmann, 5. Dan und zahlreiche weitere Dan-Träger aus den Nachbar-Vereinen zugegen.
Norbert braucht die Prüfung zum 2. Dan also nicht zu absolvieren, sondern ihm wurde diese unter großem Applaus und Respekt verliehen, wegen seiner besonderen Verdienste für den Ju-Jutsu Sport!
Viele Ju-Jutsoka auf der Matte in ihren weißen Gis (Anzügen) und viele weitere, eingeweihte Zuschauer, die Norbert nahestehen, waren anwesend. Norbert war gerührt und bedankte sich mit den Worten: „Man kann vieles erreichen, auch wenn man krank ist. Merkt euch das!“ Damit nimmt er eine Vorbildfunktion ein.
Mit Brötchen und Getränken nahm der Abend einen geselligen Ausklang.